06/06/2024 11:48

Üblicherweise üben Unternehmen in Deutschland (partei-)politische Enthaltsamkeit. Eine Ausnahme besteht mit Blick auf die AfD: Es wird befürchtet, dass die Partei dem Standort schadet und die politische Kultur nachhaltig beschädigt. Das IW hat mit einer großen Befragung das Engagement gegen die AfD ergründet und untersucht, welche Risiken die Unternehmen mit dem Erstarken der rechtspopulistischen Partei verbinden. Demnach haben sich mehr als 47 % der deutschen Unternehmen öffentlich gegen die Partei stark gemacht. Auf die Frage, ob eine betriebsinterne Positionierung gegen die AfD erfolgt sei, antworteten sogar fast 55 % der Unternehmen mit ja. 

Vor allem die Sorge um den Bestand der EU und des Euros treibt die Unternehmen um, rund 77 % sehen hier ein Risiko durch die AfD. Kein Wunder, schließlich liebäugelt die Partei öffentlich damit, dass Deutschland den Euro als Währung aufgeben und möglicherweise sogar aus der Europäischen Union austreten soll. Der wirtschaftliche Schaden eines solchen Dexits wäre mit 690 Milliarden € innerhalb von nur fünf Jahren enorm.

Etwa 75 % sorgen sich zudem um eine konstruktive politische Kultur, die Debatten könnten mit AfD-Beteiligung weiter verrohen. 69 % befürchten, dass die Partei dem deutschen Wirtschaftsstandort schaden könnte. Eine kleinere Zahl von rund 63 % stimmte der Aussage zu, dass die AfD den Zusammenhalt in Belegschaften verschlechtern könnte. Trotz der wirtschaftsliberalen Programmatik geben nur 23 % der Unternehmen an, dass sie einige Positionen der Partei sinnvoll oder grundsätzlich vertretbar finden.

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