10/26/2023

Der Schätzerkreis, der aus Experten des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), des Bundesamts für Soziale Sicherung (BAS) und des GKV-Spitzenverbands (GKV-SV) besteht, hat seine Prognosen zur Finanzentwicklung 2023 und 2024 in der gesetzlichen Krankenversicherung vorgelegt.

Für das Jahr 2024 erwartet der Schätzerkreis Einnahmen des Gesundheitsfonds in Höhe von 283 Mrd. €. Diese Einnahmen berücksichtigen neben dem regulären Bundeszuschuss in Höhe von 14,5 Mrd. € eine Zuführung aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds in Höhe von 3,1 Mrd. €. Die Ausgaben der Krankenkassen im Jahr 2024 werden auf 314 Mrd. € geschätzt.

Die Differenz von 31 Mrd. € wird durch den Zusatzbeitrag abgedeckt. Damit ergibt sich nach Angaben des Schätzerkreises vorläufig ein rechnerischer durchschnittlicher Zusatzbeitragssatz von 1,7 %, so dass der Anstieg der Zusatzbeitragssätze mit durchschnittlich +0,1 Beitragssatzpunkten etwas geringer ausfallen könnte als bisher erwartet.

Das detaillierte Schätztableau wird zeitnah unter www.bundesamtsozialesicherung.de (www.bundesamtsozialesicherung.de > Themen > Risikostrukturausgleich > Schätzerkreis) eingestellt.

Der endgültige durchschnittliche Zusatzbeitragssatz wird vom BMG festgelegt. Wir werden Sie darüber informieren. Die Höhe des tatsächlichen kassenindividuellen Zusatzbeitrags legt jede Krankenkasse selbst fest.

Die Finanzprognosen des Schätzerkreises entbinden die Bundesregierung aber nicht von ihren Aufgaben: Es geht nichts an durchgreifenden, nachhaltigen und kostensenkenden Strukturreformen in der Gesetzlichen Krankenversicherung und vor allem im Krankenhaussektor vorbei. 

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