06/15/2022

Wer Azubis sucht, hat es schwer: Bundesweit gab es zuletzt rund 63.000 unbesetzte Stellen – und das waren nur die, die offiziell bei den Arbeitsagenturen gemeldet wurden. Besonders dramatisch ist die Lücke im Handwerk, in der Gastronomie und im Bau. Die Unternehmen reagieren auf den Mangel – unter anderem, indem sie ihre Ausbildungen attraktiver gestalten und für die Zukunft fit machen. Wer nicht nur klassisch auf Baustellen vom Meister lernt, sondern auch mit Lernvideos, Podcasts und 3D-Brillen ins Berufsleben startet, hat mehr von seiner Lehrzeit. Eine neue IW-Studie zeigt nun, wie viele Unternehmen ihre Auszubildenden digital ausbilden.

Rund 39 Prozent der Ausbildungsunternehmen vermitteln so viele digitale Inhalte und haben so viele digitale Lernformate im Einsatz, dass sie als Vorbild für andere bezeichnet werden können. Diese Unternehmen wissen um die strategische Bedeutung einer digitalen Ausbildung. Weitere 41 Prozent haben den Bedarf erkannt und in digitale Tools für die Ausbildung investiert. Für die Studie wurden über drei Jahre jeweils rund 700 Ausbildungsunternehmen befragt. 

Pandemie gut genutzt

Besonders erfreulich: 2019 galten nur 30 Prozent der Firmen als Vorreiter in diesem Bereich. Viele Unternehmen haben also die Pandemie genutzt, um sich hier weiterzuentwickeln und ihren Auszubildenden künftig mehr bieten zu können. Nur rund 20 Prozent der Unternehmen setzen nicht auf digitale Ausbildung, 2019 waren es noch rund 24 Prozent.

Weniger körperlich schwere Arbeit 

Digitale Ausbildungselemente machen die Lehrzeit nachweislich attraktiver: Im Pflegeberuf beispielsweise reduzieren sie den Verwaltungsaufwand, im Bauhandwerk erleichtern sie die Kommunikation und Baustellendokumentation. In der Logistik machen sie körperlich schwere Arbeit zum Teil überflüssig und sorgen dafür, dass Routinetätigkeiten wegfallen.

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