06/22/2021

Der alle vier Jahre erscheinende Armuts- und Reichtumsbericht enthält Ergebnisse einer umfassenden Bestandsaufnahme der sozialen Lage in Deutschland. Damit umfasst der Bericht eine Vielzahl von BDA-relevanten Themen.

Einige Kernbotschaften unserer Stellungnahme sind:

  • Obwohl der Bericht eine sehr positive Faktenlage ausweist, glaubt die große Mehrheit einer im Bericht zitierten Umfrage fälschlicherweise, durch das anhaltende Wachstum von Armut und Reichtum sei eine Polarisierung entstanden. Diese Fehlvorstellungen müssen abgebaut und ihre Entstehungsursachen erforscht werden, denn die Wahrnehmung gesellschaftlicher Entwicklungen ist ein zentraler Faktor für politisches Handeln. Zudem ist der jetzige Titel des Berichts irreführend und leistet seinen Beitrag zu den bestehenden Fehlvorstellungen in der öffentlichen Debatte.
  • Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, sozialpolitische Schlussfolgerungen für die Zeit nach der Pandemie gezielt und faktenbasiert zu treffen. Erste Studien bestätigen die abfedernde Wirkung der Hilfsmaßnahmen, durch die sich die Ungleichheit der verfügbaren Einkommen nicht erhöhte.
  • Auch Regierungsberichte müssen die überaus wichtige Rolle der Sozialpartnerschaft bei der Abfederung der Pandemie-Effekte würdigen, denn seit Beginn der Pandemie waren nicht nur die staatlichen Hilfsmaßnahmen wichtig. Erstaunlicherweise erwähnt der Bericht aber die Sozialpartnerschaft in keinem Wort und verkennt damit die zahlreichen Vereinbarungen, mit denen die Sozialpartner ihre Beschäftigten unterstützten und Arbeitsplätze sicherten.
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